Fach: Geschichte

Lernzettel für die Klausur Nr.1 (28.04.2023)

Thema: Französische Revolution

Französische Revolution
Foto von Pierre Herman auf Unsplash

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Absolutismus Das Wort kommt von dem lateinischen Begriff "absolut" und bedeutet "uneingeschränkt". Das bedeutet, dass der Herrscher ohne die Beachtung von Gesetzen herrscht. Er selbst bestimmt die Politik und ist von Gesetzen uneingeschränkt.
Merkmale einer Revolution
  • die tiefgreifende Veränderung bestehender Strukturen: bisherige Führungen und Institutionen ersetzen und so die Machtverhältnisse eines Staates ändern.
  • Bei politischen Revolutionen ist das Ziel die Beseitigung von Ungerechtigkeit und die Neuverteilung von Macht und Besitz.
  • Revolutionen geschehen oft schnell und meistens unter Anwendung von Gewalt.
  • Das Ergebnis ist eine neue politische Struktur.
  • Durch Revolutionen wollen Menschen existierende Probleme und Ungerechtigkeiten lösen.
  • Weniger privilegierte gesellschaftliche Gruppen sollen dadurch selbstbestimmter und wohlhabender werden.
  • Beteiligt sind oft arme Schichten, die gesellschaftlich und politisch ausgeschlossen werden und sich daher auflehnen.
  • Auch wohlhabendere Schichten können an einer Revolution beteiligt sein, wenn sie einen höheren politischen Einfluss erreichen wollen.
  • Neben politischen Revolutionen gibt es auch wirtschaftliche und geistige Revolutionen.
Das italienische Wort "revolutio" steht für Volksunruhen.
Ursachen für die erste französische Revolution
  1. Die ungerechte Lastenverteilung des Ständesystems
  2. Die politische Machtlosigkeit des dritten Standes
  3. Die Wirtschaftskrise Frankreichs
  4. Der Geist der Aufklärung
Die Situation des dritten Standes Während der Adel den König beriet und so auch oft seine eigenen Interessen durchsetzen konnte, hatte der dritte Stand in der Politik nichts zu sagen. Aber es gab auch scheinbare Ausnahmen dieser Regelung: In Zeiten einer Krise konnte der König die sogenannten Generalstände zusammenrufen. Das war eine Versammlung der Vertreter der drei Stände. Und die waren immerhin vom Volk gewählt. Aber die Macht des dritten Standes bei der Generalversammlung war auch nur Schein. Da der Adel und der Klerus zusammenhielten, konnte er von ihnen nämlich immer 2:1 überstimmt werden.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten einer absoluten und konstitutionellen Monarchie
Absolute Monarchie Konstitutionelle Monarchie
alleinige Staatsgewalt des Monarchs die Macht des Monarchen nicht mehr absolut, sondern durch die Verfassung begrenzt und geregelt
Monarch selbst untersteht den Gesetzen, die er erlaesst, nicht Die Rechte des Monarchs sind in der Konstitution aufgefuehrt
Die Regierung wird vom Monarchen und nicht vom Parlament gelenkt und ist von diesem abhängig.
Zeitliche Abfolge der Revolution 1789–1791: Einführung der konstitutionellen Monarchie
1792–1794: Schreckensherrschaft der Jakobiner
1795–1799: Herrschaft des Direktoriums
Verabschiedung der Menschen- und Bürgerrechte 1789 Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte wurde am 26. August 1789 von der französischen Nationalversammlung verabschiedet. Sie legte in 17 Artikeln die Menschen- und Bürgerrechte fest, die jedem Franzosen unveräußerlich als Mensch und als Bürger Frankreichs zuerkannt wurden.
Republik und Schreckensherrschaft von 1793 bis 1794
Alle Gegner der Revolution wurden ab Juni 1793 brutal unterdrückt. Man spricht auch von der Schreckensherrschaft oder dem Großen Terror.
Die Jakobiner wurden bei der Errichtung des Terrors von den Sansculotten unterstützt.
Das Revolutionstribunal
Am 10. März 1793 wurde das Revolutionstribunal gegründet. Der Nationalkonvent rief diesen Gerichtshof für Prozesse gegen politische Täter ins Leben. Gegner der Revolution sollten von ihm schnell verurteilt werden können. Das Tribunal wurde so zum Instrument der Terrorherrschaft.
Zum Symbol für die Schreckensherrschaft wurde die Guillotine, ein Fallbeil zum Köpfen. Zehntausende von Todesurteilen wurden mit ihr vollstreckt.
Die Terrorherrschaft endete mit der Verhaftung und Hinrichtung Robespierres, der seine Anhängerschaft verloren hatte. Am 27. Juli 1794 übernahmen die so genannten Thermidorianer die Macht.

Chronologie der Ereignisse von 1788 bis 1792

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1788
  • Staatsbankrott; Reformen scheitern am Widerspruch des Adels und des Klerus.
1789
  • 5. Mai: Die Generalstaende werden eroeffnet.
  • 9. Juli: Abgeordnete erklaeren sich zur Verfassunggebenden Nationalversammlung.
  • 14. Juli: Sturm auf die Bastille; Erhebung des einfachen Volkes.
  • 4./5. August: Die Nationalversammlung beschliesst umfangreiche Reformen (wie z.B. das Ende der Leibeigenschaft).
  • 26. August: Die Nationalversammlung verkuendet die Erklaerung der Menschen- und Buergerrechte.
1790
  • Juli: Der Adel wird abgeschafft. Die Kirche wird verstaatlicht.
1791
  • Juli: Ein Fluchtversuch der Koenigsfamilie scheitert.
  • 3. September: Die Verfassung wird von der Nationalversammlung angenommen und Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie erklaert.
  • 13./14. September: Der Koenig legt den Eid auf die Verfassung ab. Die Revolution wird fuer beendet erlaert.
  • Oktober: Die Gesetzgebende Nationalversammlung tritt zusammen. Die Sansculotten treten darin als ernstzunehmende politische Groesse auf.
1792
  • April: Frankreich erklaert Oesterreich und Preussen den Krieg, um einer militaerischen Absicherung der absolutistischen Herrschaft Ludwigs XVI. vonseiten dieser Laender zuvorzukommen. In der Folge ueberschreiten preussisch-oesterreichische Truppen die franzoesische Grenze.
  • 10. August: Sansculotten und radikale Abgeordnete nehmen die Koenigsfamilie gefangen.

Phasen zwischen 1788 und 1792

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Der Zeitraum 1788-1792 kann auch in mehreren Phasen beschrieben werden:
  1. Krise der absolutistischer Herrschaft; Staatsbankrott
  2. Verfassungsrevolution des Adels und des Buergertums
  3. Revolution der staedtischen Volksbewegung
  4. Revolution der Bauern
  5. Entstehung der konstitutionellen Monarchie
  6. Krise der konstitutionellen Monarchie; Beginn der "Schreckensherrschaft"